Die Matura (Abitur) legt den Grundstein für das spätere Leben. Viele Ausbildungsbetriebe und Hochschulen setzen die Matura voraus. Nicht immer ist es allerdings möglich, direkt nach der 10. Klasse die Matura zu absolvieren.
Einige Schüler möchten es auf dem zweiten Bildungsweg machen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich und altersunabhängig. Neben dem Beruf, der Ausbildung oder Vollzeitschule ist es möglich, die Matura nachzuholen. Es gibt dafür ganz verschiedene Wege, seinen Abschluss zu einem späteren Zeitpunkt zu machen.
Berufsbegleitende Matura
Die berufsbegleitende Matura in Teilzeit ist wahrscheinlich einer der beliebtesten Formen für die Menschen, die neben dem Beruf die Matura nachholen möchten. In diesen Lehrgängen wird an fixen Wochentagen unterrichtet. Entweder in Vormittags- oder Abendlehrgängen.
Die Planung der einzelnen Stunden ist flexibel, je nach den eigenen Arbeitszeiten. Zweimal im Jahr, meistens im Februar und Oktober, haben Schüler die Möglichkeit, sich anzumelden. Vorteile gibt es genug. Schließlich hat jeder nach Abschluss der Matura die Möglichkeit, sich an Universitäten und Fachhochschulen einschreiben zu lassen.
Welche Bildungseinrichtungen bieten diesen Service an?
- Viele Bildungseinrichtungen in Österreich bieten die Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler jeden Alters an, die Matura auf verschiedenen Wegen zu erwerben. Dabei handelt es sich um die ideale Lösung, Ausbildung und Beruf mit einem weiteren Schulabschluss zu koppeln.
- Besonders die Berufsmatura (Lehre inklusive Matura) ist eine sehr gute Möglichkeit, um deutlich mehr Aufstiegschancen zu bekommen und gleichzeitig eine berufliche Weiterbildung zu erhalten.
An der Maturaschule, der WIFI Steiermark und der Abendschule Graz werden Lehrgänge zum nachträglichen Erwerb der Matura angeboten. Die Kosten dafür können jedoch unterschiedlich ausfallen. In der Regel ist die Berufsreifeprüfung in Österreich kostenlos.
Die meisten Kosten fallen jedoch in den Vorbereitungskursen an, die absolviert werden müssen. Je nachdem, welche Kurse belegt werden sollen und welche Intensität diese haben müssen, können die Kosten dafür unterschiedlich hoch ausfallen. Die Durchschnittskosten für die Kurse in den Teilfächern belaufen sich auf 3000 bis 4000 Euro. Wichtig für die Teilnahme an einer Berufsreifeprüfung ist die Erfüllung der Aufnahmevoraussetzungen.
Gibt es Fördermöglichkeiten?
Grundsätzlich wird die Berufsreifeprüfung in vielen Einrichtungen gefördert. Die Arbeitskammer in Wien, die Bildungsförderung des Landes Niederösterreich und der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfond bieten unterschiedlich Förderungsmöglichkeiten in verschiedener Höhe an. Genauere Informationen dazu kann sich jeder Interessent bei den Förderungseinrichtungen selbst einholen.
Welche Voraussetzungen müssen für die Berufsreifeprüfung erreicht werden?
Für die Berufsreifeprüfung muss die Schülerin oder der Schüler bestimmte Voraussetzungen mitbringen, die wie folgt aussehen:
- Lehrabschlussprüfung
- Schulabbrecher mit einer Berufserfahrung von mindestens 3 Jahren
- Abschluss der mittleren Schule (Berufsbildend)
- Land- oder forstwirtschaftliche Meisterprüfung
- Ausbildungen im Bereich Gesundheit und Pflege (mindestens 3 Jahre)
- Ausbildung im medizinischen Dienst (mindestens 30 Monate)
Der schriftliche Nachweis dieser Unterlagen ist sehr wichtig. Abschlusszeugnisse und alle weiteren Qualifikationen müssen bei der Anmeldung eingereicht werden.
Neben der Betriebsreifeprüfung ist es möglich, die sogenannte AHS Matura nachzuholen. Der Einstieg dazu ist jederzeit möglich. An der Maturaschule werden beispielsweise beide Möglichkeiten für Interessenten geboten.
Vorbereitungskurse für den Matura Abschluss
- Vorbereitungskurse sind sehr wichtig, um die Matura nachholen zu können. Je nach Vorkenntnissen dauern die Kurse in der Regel zwischen vier oder fünf Semestern, was in etwa 120 bis 160 Unterrichtsstunden umfasst.
- Grundsätzlich sind die Vorbereitungskurze die Voraussetzungen für die drei Teilprüfungen, die bei der Matura absolviert werden sollen.
- Wer ohne jegliche Vorbereitungskurse an allen Teilprüfungen teilnehmen möchte, bekommt keinerlei Vorgaben für den Lernprozess geboten.
- In dem Fall bereitet sich jeder auf die Prüfung so vor, wie er es für angemessen erachtet.
Was genau umfasst die Lehre mit Matura?
Eine Lehre mit Matura ist unter dem Namen Berufsmatura bekannt. Dieses Modell eignet sich für die Schüler, die neben der Ausbildung ihre Matura erlangen möchten. Bei dieser Variante entfallen die Kosten für die Vorbereitungskurse komplett. Auch die Grundvoraussetzungen für die Teilnahme an einer Berufsmatura sind anders.
Um an einem solchen Programm teilnehmen zu können, muss lediglich ein gültiger Ausbildungsvertrag vorgezeigt werden. Die letzte Teilprüfung kann immer mit dem Abschluss des 19. Lebensjahres abgelegt werden. Die restlichen drei Teilprüfungen werden bereits parallel zur Ausbildung absolviert.
Welche vier Teilprüfungen werden bei einer Matura abgefragt?
Die Berufsreife ist ein drei verschiedene Teilprüfungen unterteilt. Diese unterteilen sich wie folgt:
- 1. Deutsch: In diesem Fach muss der Schüler eine schriftliche und mündliche Prüfung ablegen. In der Regel handelt es sich um die Präsentation und die Diskussion der schriftlichen Arbeit.
- 2. Mathematik: In diesem Fach wird eine schriftliche Prüfung abgelegt.
- 3. Fremdsprache: Um die Matura zu bestehen, muss eine Prüfung in einer sogenannten lebenden Fremdsprache absolviert werden. Diese wird in Form einer schriftlichen oder mündlichen Prüfung abgelegt.
- 4. Berufsbezogener Fachbereich: Dieser Fachbereich wird schriftlich oder mündlich geprüft. In der Regel wird das Wissen aus dem erlernten Beruf überprüft. Es kann aber auch eine mündliche Präsentation einer berufsbezogenen Projektarbeit als Klausur gelten.
An einem Abendgymnasium sieht der Aufbau der Fächerkombinationen und Prüfungen etwas anders aus. Die AHS Matura eignet sich für Personen ab dem 17. Lebensjahr, die die Matura auf dem zweiten Bildungsweg erreichen wollen. In der Regel unterscheiden sich die oben genannten Fächer nicht.
Nur das vierte Fach ist ein anderes. Bei einer AHS Matura wird nicht ein berufsbezogener Fachbereich geprüft, sondern ein viertes Fach. Das kann beispielsweise Biologie, Physik, Chemie oder auch Latein sein.
Wer seine Matura nachholen möchte, kann dies sogar in Form eines Fernstudiums. Die Studierenden werden in der Regel über eine Lernplattform betreut. Außerdem ist der Unterricht im Fernstudium lediglich auf zwei Abende die Woche beschränkt.
Welcher Weg ist der richtige für mich?
Welche Variante die richtige für einen ist, hängt in der Regel von der vorherigen Qualifikation ab. Wer neben seinem Beruf oder seiner Ausbildung die Matura nachholen möchte, macht mit der Berufsreifeprüfung garantiert nichts falsch und kann nach erfolgreichem Abschluss an der gewünschten Hochschule studieren. Für diejenigen, die weder eine Ausbildung noch eine berufliche Perspektive haben, ist der Besuch einer Abendschule oder eines Fernstudiums ideal geeignet.
FAQ zum Thema „Matura nachholen“
1. Was ist eine Berufsreifeprüfung?
Die Berufsreifeprüfung entspricht einer vollwertigen Matura. Diese kann während oder nach der Lehre erlangt werden. Mit dem Anschluss einer Berufsreifeprüfung ist jeder berechtigt, an einer Universität oder Hochschule studieren zu können.
2. Ist die Abendschule kostenpflichtig?
Grundsätzlich ist der Besuch an einer Abendschule kostenlos. Wer jedoch weitere Förderungen wünscht, muss sich diese kostenpflichtig suchen.
3. Kann man die Studiendauer verkürzen?
Bei den meisten Bildungseinrichtungen ist es möglich, die Matura in schneller Form zu erwerben. Je nachdem, wie viel Zeit der Schüler investieren möchte, können mehrere Module pro Semester abgeschlossen werden.