Wien – Ein Drittel der außerordentlichen Schüler hat Arabisch als Erstsprache

Wiens Pflichtschulen erleben einen bemerkenswerten Trend. Ein Drittel der 19.700 „außerordentlichen“ Schüler spricht Arabisch als Erstsprache. Bei Schulanfängern beträgt dieser Anteil 26 Prozent.

Diese Entwicklung fordert das Wiener Bildungssystem heraus. Integration und Sprachförderung gewinnen an Bedeutung. Der hohe Anteil arabischsprachiger Schüler hängt mit dem Familiennachzug zusammen.

Viele Kinder kommen aus syrischen Familien. Sie lebten oft in türkischen Flüchtlingslagern ohne Schulerfahrung. Die Bildungsdirektion Wien hat spezielle Maßnahmen ergriffen, um diesen Schülern zu helfen.

Situation & Sprachen – Bildung & Schulen in Wien

  • 33% der außerordentlichen Schüler in Wien haben Arabisch als Erstsprache
  • 45% der Schulanfänger in Wien haben einen außerordentlichen Status
  • 13% der außerordentlichen Schüler sprechen Türkisch als Erstsprache
  • Serbisch ist bei 7% der Deutschförderklassenschüler die Erstsprache
  • 5% der außerordentlichen Schüler haben Ukrainisch als Erstsprache

Aktuelle Situation in Wiener Pflichtschulen

Die Pflichtschulen in Wien spiegeln die demografische Entwicklung wider. Das Bildungssystem steht vor vielen Herausforderungen. Besonders die hohe Zahl an Migranten und deren Kindern spielt eine Rolle.

Gesamtzahl der außerordentlichen Schüler

In Wiens Pflichtschulen gibt es etwa 19.700 „außerordentliche“ Kinder und Jugendliche. Sie brauchen besondere Hilfe beim Deutschlernen.

Verteilung der Erstsprachen

Die Erstsprachen der außerordentlichen Schüler sind sehr vielfältig:

Erstsprache Anteil
Arabisch 33%
Türkisch 13%
Serbisch 7%
Rumänisch 5%
Ukrainisch 5%
Albanisch 3%

Besondere Herausforderungen bei Schulanfängern

Bei Schulanfängern ist die Lage besonders auffällig. 45% haben zu Schulbeginn einen außerordentlichen Status.

Viele dieser Kinder sind in Österreich geboren. Sie haben den Kindergarten besucht, brauchen aber trotzdem intensive Sprachförderung.

Familiennachzug und dessen Auswirkungen

Der Familiennachzug bringt monatlich etwa 300 neue Kinder in Wiener Schulen. Sie kommen hauptsächlich aus Syrien.

Für diese Gruppe gibt es spezielle Orientierungsklassen. Trotz hoher Zuwanderung machen ukrainische Schüler nur einen kleinen Teil aus.

Deutschförderung und Bildungsmaßnahmen

Wiener Schulen integrieren viele Schüler mit verschiedenen Erstsprachen. Bildungsmaßnahmen und Deutschförderung sind dabei entscheidend. Diese Aufgabe stellt das Schulsystem vor große Herausforderungen.

MIKA-D-Test und Einstufungskriterien

Der MIKA-D-Test stuft Deutschkenntnisse ein. Er ermöglicht gezielte Sprachförderung. Dennoch zweifeln Experten an seiner Aussagekraft für die Integration.

Förderklassen und Förderkurse

Schüler mit außerordentlichem Status erhalten besondere Unterstützung. In Förderklassen gibt es bis zu 20 Stunden Deutschunterricht pro Woche. Alternativ bieten Schulen Förderkurse mit 6 Wochenstunden an.

Ein Drittel der Schulen fördert Deutsch im regulären Unterricht. Diese Maßnahmen sollen die Sprachkenntnisse schnell verbessern.

Erstsprachenunterricht an Wiener Schulen

Die Schulen schätzen die Herkunftssprachen der Schüler. Fast 200 Schulen bieten Erstsprachenunterricht in 24 Sprachen an. Etwa 18.000 Schüler nutzen dieses Angebot.

Für syrische Kinder gibt es spezielle Orientierungsklassen. Sie erleichtern den Übergang ins reguläre Schulsystem.

Erstsprache Anteil außerordentlicher Schüler
Arabisch 33%
Türkisch 13%
Ukrainisch 5%

Die Sprachenvielfalt fordert das Wiener Schulsystem heraus. Vielfältige Bildungsmaßnahmen sollen allen Kindern gleiche Chancen bieten. Die Integration bleibt eine wichtige Aufgabe für die Zukunft.

Fazit

Wiens Pflichtschulen stehen vor großen Herausforderungen. Ein Drittel der außerordentlichen Schüler spricht Arabisch als Erstsprache. Dies zeigt die Vielfalt und den Bedarf an gezielten Integrationsmaßnahmen.

Die Bildungsdirektion Wien setzt auf Deutschförderklassen und Erstsprachenunterricht. Diese Ansätze sollen die sprachliche Integration unterstützen. Trotzdem bleibt die Lage komplex.

Viele außerordentliche Schüler sind in Österreich geboren. Das heizt die Debatte um wirksame Fördermaßnahmen an. Wien muss allen Schülern faire Bildungschancen bieten.

Die hohe Zahl an Schulanfängern mit außerordentlichem Status zeigt den Handlungsbedarf. Das Bildungssystem muss sich anpassen. Nur so kann es die Integration stärken und allen Kindern gerecht werden.

FAQ

Was bedeutet „außerordentliche Schüler“ im Wiener Bildungssystem?

Außerordentliche Schüler sind Kinder mit geringen Deutschkenntnissen. Sie können dem Unterricht noch nicht vollständig folgen. Diese Schüler erhalten besondere Hilfe, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.

Wie hoch ist der Anteil der außerordentlichen Schüler mit Arabisch als Erstsprache in Wien?

Ein Drittel der außerordentlichen Schüler in Wien hat Arabisch als Erstsprache. Dies zeigt die Veränderungen in der Bevölkerung. Es verdeutlicht auch die Herausforderungen bei der Integration von Schülern mit Migrationshintergrund.

Welche Maßnahmen gibt es zur Deutschförderung in Wiener Schulen?

Wiener Schulen bieten verschiedene Deutschfördermaßnahmen an. Dazu gehören Förderklassen und Förderkurse. Der MIKA-D-Test wird genutzt, um den Sprachstand der Schüler zu ermitteln.

Was ist der MIKA-D-Test?

Der MIKA-D-Test bewertet die Deutschkenntnisse von Schülern. Er hilft bei der Entscheidung über die Teilnahme am Regelunterricht. Der Test zeigt, ob zusätzliche Sprachförderung nötig ist.

Gibt es Erstsprachenunterricht an Wiener Schulen?

Ja, viele Wiener Schulen bieten Erstsprachenunterricht an. Dies fördert die Mehrsprachigkeit der Schüler. Es hilft ihnen, ihre Muttersprache neben Deutsch weiterzuentwickeln.

Welche Auswirkungen hat der Familiennachzug auf das Wiener Schulsystem?

Der Familiennachzug bringt mehr schulpflichtige Kinder nach Wien. Dies stellt das Bildungssystem vor neue Aufgaben. Es erfordert flexible Anpassungen bei Ressourcen und Fördermaßnahmen.
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