Studieren ohne Matura in Österreich – Voraussetzungen, Kosten, Studien Angebot

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Philip Stipkovits war 25 Jahre alt und arbeitete in Wien. Er wollte mehr erreichen und studieren. Viele in Österreich haben ähnliche Träume.

Es gibt einen zweiten Bildungsweg. Man kann ohne Matura an Universitäten studieren. Österreich bietet viele Möglichkeiten für Berufstätige.

Überblick über alternative Bildungswege

Es gibt drei Wege, ohne Matura zu studieren. Die Berufsreifeprüfung ist gut für Lehrabsolventen. Die Studienberechtigungsprüfung ermöglicht den Zugang zu bestimmten Studiengängen. Die Externistenreifeprüfung bietet einen individuellen Weg.

Vorteile für Berufstätige und Erwachsene

Berufsbegleitendes Studieren ist flexibel. Kurse passen sich an den Arbeitsalltag an. Online-Kurse und Fernunterricht sind verfügbar.

Gleichwertigkeit der Abschlüsse

Alle Wege führen zu vollwertigen Abschlüssen. Diese Abschlüsse sind an Universitäten und Fachhochschulen anerkannt. Sie sind der Matura rechtlich gleichgestellt.

Kosten

Die Kosten variieren je nach Weg und Anbieter. Vorbereitungskurse kosten zwischen 800 und 3.000 Euro. Studienberechtigungsprüfungen sind günstiger, zwischen 500 und 1.500 Euro. Verschiedene Bundesländer bieten Zuschüsse.

Anbieter

WIFI und BFI bieten Kurse an. Volkshochschulen haben günstige Programme. Private Einrichtungen spezialisieren sich auf Erwachsene. Universitäten und Fachhochschulen führen auch Vorbereitungslehrgänge durch.

Voraussetzungen

Für die Berufsreifeprüfung braucht man einen Lehrabschluss. Die Studienberechtigungsprüfung setzt ein Mindestalter von 20 Jahren voraus. Berufserfahrung oder ein berufsbildender Abschluss sind oft erforderlich. Manchmal muss man die Staatsbürgerschaft oder dauerhaften Aufenthalt nachweisen.

Die Berufsreifeprüfung als vollwertige Matura

Seit 1997 ist die Berufsreifeprüfung ein wichtiger Weg für eine zweite Chance in Österreich. Sie erlaubt Menschen mit Berufsausbildung, an Universitäten und Fachhochschulen zu studieren. Der Abschluss ist der regulären Matura gleichgestellt und öffnet alle akademischen Türen.

Vier Teilprüfungen im Detail

Die Berufsreifeprüfung besteht aus vier Pflichtfächern:

  • Deutsch (schriftlich und mündlich)
  • Mathematik (schriftlich)
  • Lebende Fremdsprache (meist Englisch)
  • Fachbereich aus dem erlernten Beruf

Der Fachbereich basiert auf der beruflichen Vorbildung. Dies macht die Kombination von Beruf und Studium besonders attraktiv. Die Prüfungen können einzeln und in beliebiger Reihenfolge absolviert werden.

Voraussetzungen und Mindestalter

Man muss eine Lehrabschlussprüfung oder eine vergleichbare Qualifikation haben, um teilzunehmen. Die letzte Prüfung darf erst mit 19 Jahren gemacht werden. Drei Prüfungen können schon während der Lehrzeit abgelegt werden.

Kosten und Förderungsmöglichkeiten

Die Kosten hängen vom Bildungsanbieter ab und liegen zwischen null und 3.000 Euro. Das AMS, die Arbeiterkammer und Bundesländer bieten große Förderungen an. Oft übernehmen sie die Kursgebühren komplett.

Anbieter und Kursmodelle

WIFI, BFI, Volkshochschulen und private Institute bieten Vorbereitungskurse an. Die Kurse gibt es als Abendunterricht, Wochenendmodule oder Online-Kurse. So passt der Bildungsweg gut zu beruflichen Verpflichtungen.

Studienberechtigungsprüfung für spezifische Studienrichtungen

Die Studienberechtigungsprüfung ermöglicht den Zugang zu bestimmten Studiengängen in Österreich. Sie ist für Personen gedacht, die schon wissen, was sie studieren wollen. Im Unterschied zur Berufsreifeprüfung, erlaubt sie den Zugang zu nur einer bestimmten Fachrichtung.

Studienrichtungsgruppen und Fächerauswahl

Es gibt fünf große Studienrichtungsgruppen:

  • Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
  • Naturwissenschaften
  • Rechtswissenschaften
  • Technik und Ingenieurwissenschaften
  • Geisteswissenschaften

Jede Gruppe braucht spezielle Kenntnisse, die für das Studium nötig sind.

Pflichtfächer und Wahlfächer

Die Prüfung besteht aus fünf Teilen. Ein Deutschaufsatz ist für alle Pflicht. Es gibt zwei bis drei Pflichtfächer, die zum Studium passen. Die Wahlfächer hängen von der Studienrichtung ab und können Fremdsprachen, Mathematik oder Biologie sein.

Zulassungsvoraussetzungen ab 20 Jahren

Kandidaten müssen mindestens 20 Jahre alt sein. Sie müssen österreichischer Staatsbürger oder EU-Bürger sein. Eine Berufsausbildung oder Berufserfahrung ist hilfreich.

Vorbereitung und Prüfungsablauf

Vorbereitungskurse gibt es bei Universitäten und Volkshochschulen. Sie dauern meist zwei bis drei Semester. Die Prüfungen finden an der Hochschule statt, wo man studieren möchte. Ein erfolgreicher Abschluss gilt nur für die gewählte Studienrichtung.

Für einen Wechsel muss man eine neue Prüfung machen. Dieser Weg ist ideal für die, die schon wissen, was sie studieren wollen.

Fachhochschul-Befähigungsprüfung und FH-Zugang

Die Fachhochschul-Befähigungsprüfung ermöglicht es, ohne Abitur an einer Fachhochschule zu studieren. Sie ist speziell für Berufstätige gedacht. Personen mit Lehrabschluss oder Abschluss einer berufsbildenden mittleren Schule können so ein FH-Studium aufnehmen.

Die Prüfungsinhalte werden von den Fachhochschulen festgelegt. Sie passen zum Studiengang. Man muss in Mathematik, Englisch und fachspezifischen Grundlagen bestehen.

  • Mathematik
  • Englisch
  • Fachspezifische Grundlagen je nach Studienrichtung

Die Prüfung findet an der Fachhochschule statt. Sie findet meist einige Monate vor dem Studienbeginn statt. Österreichische Fachhochschulen bieten Vorbereitungskurse an.

Nach der Prüfung haben Bewerber den gleichen Zugang wie mit Matura. Sie nehmen am Studium teil und bekommen den gleichen Abschluss.

Dieser Weg ist für Praktiker mit Erfahrung gedacht. Sie bringen Praxiswissen mit und profitieren von der Ausrichtung der Fachhochschulen.

Einschlägige berufliche Qualifikation mit Zusatzprüfungen

In Österreich können auch Berufstätige studieren. Sie nutzen ihre fachliche Erfahrung, um an Fachhochschulen zu starten. So können sie ihre Karriere weiterentwickeln.

Lehrabschlüsse als Grundlage

Ein Lehrabschluss ist der erste Schritt. Er ermöglicht den Zugang zu Fachhochschulen. Wer eine dreijährige Lehre absolviert, kann ein berufsbegleitendes Studium in Österreich beginnen.

Fachhochschulen prüfen, ob Lehrabschlüsse für Studiengänge anerkannt sind. Berufserfahrung nach der Lehre wird geschätzt.

Berufsbildende mittlere Schulen

Abschlüsse von berufsbildenden Schulen sind auch wertvoll. Dazu gehören:

  • HTL-Fachschulabschlüsse für technische Studiengänge
  • HAK-Handelsschulabschlüsse für wirtschaftliche Studienrichtungen
  • Fachschulen für wirtschaftliche Berufe

Erforderliche Zusatzprüfungen je nach Studiengang

Je nach Studiengang braucht man Zusatzprüfungen. Technische Studiengänge verlangen Mathematik und Physik. Wirtschaftsstudien setzen Mathematik und Englisch voraus.

Soziale Studiengänge benötigen Deutsch- und Englischkenntnisse. Die genauen Anforderungen legen die Fachhochschulen fest.

Externistenreifeprüfung als flexibler Weg zur Matura

Die Externistenmatura ist eine flexible Option für alle, die ihre Reifeprüfung nachholen wollen. Sie richtet sich an Menschen, die sich selbstständig auf die Matura vorbereiten. Die Prüfung findet an öffentlichen Schulen statt, ohne regulären Schulbesuch.

Kandidaten müssen mindestens 18 Jahre alt sein, um zur ersten Teilprüfung anzutreten. Die Externistenreifeprüfung beinhaltet alle Gegenstände einer regulären Matura. Dazu gehört auch die vorwissenschaftliche Arbeit.

Ein großer Vorteil ist die freie Zeiteinteilung. Berufstätige können ihr Lerntempo selbst bestimmen. Die Prüfungen können auf mehrere Termine verteilt werden. Die Vorbereitung erfolgt eigenständig mit Lehrbüchern und Lernmaterialien.

Wer Unterstützung braucht, kann Vorbereitungskurse bei Erwachsenenbildungseinrichtungen besuchen. Die Kosten setzen sich hauptsächlich aus Ausgaben für Lernmaterialien zusammen. Eventuelle Kursgebühren kommen nur bei Teilnahme an Kursen hinzu. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Absolventen ein vollwertiges Maturazeugnis. Dieses berechtigt uneingeschränkt zum Studium an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen.

Berufsbegleitende Studienmöglichkeiten an österreichischen Hochschulen

Ein berufsbegleitendes Studium in Österreich bietet viele Chancen. Es ist ideal für Berufstätige und Eltern. Österreichs Universitäten und Fachhochschulen haben ihr Angebot stark erweitert. Verschiedene Studienformate helfen, Beruf und Bildung zu kombinieren. Man muss etwa 20 Stunden pro Woche Zeit dafür einplanen.

Abendstudium und Wochenendmodelle

Viele Fachhochschulen starten ihre Kurse um 17 Uhr. So können Berufstätige nach der Arbeit lernen. Wochenendkurse von Freitag bis Sonntag sind auch beliebt.

Diese Modelle sind gut für Leute mit langen Anfahrten.

Fernstudium und Online-Studiengänge

Ein Fernstudium ohne Matura ist in Österreich möglich. Die FH Burgenland, FH Wiener Neustadt und FH Kärnten bieten digitale Programme. Hybride Modelle kombinieren Präsenzphasen mit Online-Lernen.

Digitale Lernplattformen bieten Flexibilität. Die Kosten hängen von der Hochschule ab. Öffentliche FHs sind günstiger, private teurer.

Deutsche Fernhochschulen mit österreichischen Standorten

Die SRH Fernhochschule startet direkt ohne Numerus Clausus. Die DIPLOMA Hochschule und IU Internationale Hochschule haben Prüfungszentren in Österreich. Sie bieten anerkannte Abschlüsse und flexible Modelle für ein berufsbegleitendes Studium in Österreich.

Aufnahmeverfahren an Universitäten und Fachhochschulen

Um an einer Universität ohne Matura zu studieren, gibt es spezielle Verfahren. Nach der Berufsreifeprüfung oder Studienberechtigungsprüfung haben Bewerber viele Chancen. Die Bewerbungsfristen sind für das Wintersemester von März bis Mai und für das Sommersemester von Oktober bis Dezember.

Spezielle Anforderungen der Kunstuniversitäten

An Kunstuniversitäten wie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien gibt es besondere Bedingungen. Neben den formalen Anforderungen müssen Bewerber eine künstlerische Eignungsprüfung bestehen. Je nach Studienrichtung müssen sie eine Mappe mit eigenen Arbeiten einreichen oder zu einem Vorspielen erscheinen.

Gleichstellung mit Maturanten im Aufnahmeverfahren

Menschen mit alternativen Hochschulzugangsberechtigungen werden im Bewerbungsprozess gleich behandelt. Der Zugang für Berufstätige ist den Maturanten gleich. Bei Fachhochschulen gibt es schriftliche Tests und persönliche Gespräche. Universitäten führen einheitliche Aufnahmetests durch.

Fristen für Nachreichung von Zeugnissen

Prüfungszeugnisse können oft bis zum Studienbeginn nachgereicht werden. Manche Hochschulen bieten eine Frist bis zum Ende des ersten Semesters an. Online-Bewerbungsportale machen den Anmeldeprozess einfacher. Bewerber sollten sich früh über die Fristen ihrer Wunschhochschule informieren.

Finanzielle Unterstützung und Studienbeihilfe

Der Weg zum Studium ohne Matura erfordert oft finanzielle Investitionen. In Österreich gibt es verschiedene Förderungen, die Studierende unterstützen. Diese finanziellen Hilfen machen den alternativen Bildungsweg für viele Menschen möglich.

Studienbeihilfe während der Prüfungsvorbereitung

Man kann schon vor der Prüfung Studienbeihilfe beantragen. Der Grundbetrag liegt bei 431 Euro monatlich. Es gibt zusätzliche Erhöhungen für verschiedene Lebensumstände:

  • 321 Euro für Studierende am Studienort
  • 321 Euro ab dem 24. Lebensjahr
  • 154 Euro bei Kinderbetreuungspflichten
  • 240 bis 630 Euro bei Behinderung

Selbsterhalterstipendium für Berufstätige

Wer mindestens vier Jahre gearbeitet hat, kann das Selbsterhalterstipendium beantragen. Die monatliche Förderung liegt bis zu 679 Euro. Es hilft Menschen, die sich durch Arbeit selbst erhalten und nun weiterbilden wollen.

Kurskostenförderungen je nach Bundesland

Jedes Bundesland hat eigene Förderungen. In Wien übernimmt der ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds bis zu 100 Prozent der Kosten. Niederösterreich zahlt bis zu 2.640 Euro für die Berufsreifeprüfung.

Oberösterreich unterstützt mit bis zu 2.000 Euro. Tirol erstattet bis zu 90 Prozent der Kosten. Die Arbeiterkammer gibt Bildungsgutscheine zwischen 100 und 300 Euro je nach Bundesland aus.

Österreichische Reifeprüfung an Abendschulen nachholen

Die Abendmatura ist eine Chance für Erwachsene, die österreichische Reifeprüfung nachzuholen. Sie ist für Personen ab 17 Jahren gedacht, die tagsüber arbeiten. Der Unterricht startet ab 17:30 Uhr, manche Schulen bieten auch Samstagskurse an.

Die Ausbildung dauert vier bis fünf Jahre, je nach Schulform. Öffentliche Abendschulen sind kostenlos. Private Schulen wie die Maturaschule Dr. Roland bieten flexible Kurse an.

Man muss nur die achte Schulstufe abgeschlossen haben, um anzufangen. Viele Schulen nutzen E-Learning. Die Abendschulen in Tirol bieten verschiedene Schwerpunkte an.

Am Ende gibt es eine vollwertige Matura. Dieser Weg öffnet Türen zu Hochschulen. Das Abendgymnasium Wien hat 1.200 Studierende, was die hohe Nachfrage zeigt.

Zeitlicher Aufwand und Dauer der verschiedenen Bildungswege

Beim Wechsel zu einem alternativen Bildungsweg ist es wichtig, den Zeitbedarf zu kennen. Die Vorbereitungszeit hängt von der Wahl und den persönlichen Fähigkeiten ab. Berufstätige sollten 15 bis 20 Stunden pro Woche für Kurse einplanen.

Berufsreifeprüfung in vier bis fünf Semestern

Die Berufsreifeprüfung dauert meist vier bis fünf Semester. Intensivkurse können die Zeit auf zwei bis drei Semester verkürzen. Man kann die vier Teilprüfungen flexibel verteilen.

Online-Formate machen es einfacher, am Berufsleben teilzuhaben. Sie reduzieren die Pflicht zur Anwesenheit.

Studienberechtigungsprüfung in zwei bis drei Semestern

Die Studienberechtigungsprüfung braucht zwei bis drei Semester. Sie konzentriert sich auf bestimmte Studienfächer. Vorkenntnisse aus dem Beruf können die Lernzeit verkürzen.

Es gibt verschiedene Prüfungswege, die unterschiedlich schnell sind.

Abendmatura in fünf bis acht Semestern

Die Abendmatura braucht fünf bis acht Semester. Die genaue Dauer hängt vom Startniveau und der Schulform ab. Eine Bildungskarenz kann die Vorbereitungszeit verkürzen.

Die Externistenreifeprüfung dauert je nach Tempo und Umständen zwischen einem und vier Jahren.

Beratungsangebote und Studienberatung für Interessierte ohne Matura

In Österreich gibt es viele Beratungsstellen für Matura-Abwesende. Die Österreichische Hochschülerschaft bietet kostenlose Beratung an allen Universitäten. Die Berater helfen, den richtigen Bildungsweg zu finden.

Arbeiterkammern in neun Bundesländern bieten ebenfalls kostenlose Beratung. Sie helfen bei der Suche nach Bildungswegen.

Jährlich finden in fünf Städten Bildungsmessen statt. Dort können Interessierte sich über Studien informieren. Universitäten und Fachhochschulen sind dabei.

Das WIFI und das BFI bieten spezielle Beratung an. Sie führen Vorbereitungskurse für die Berufsreifeprüfung durch.

Online-Plattformen wie studieren.at und studienwahl.at informieren über Studiengänge. Die psychologische Studierendenberatung des Bildungsministeriums bietet kostenlose Beratung.

Universitäten und Fachhochschulen haben eigene Beratungsstellen. Dort können sich Interessierte über Anrechnungen informieren. Am Tag der offenen Tür gibt es direkte Infos.

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