Regierungsprogramm Österreich – Lehrergewerkschaft begrüßt mehr Elternpflichten im Bildungsbereich

Das neue österreichische Regierungsprogramm enthält umfangreiche Vorschläge zur Bildungspolitik, die von der Elementarpädagogik bis hin zu allen Schultypen reichen. Paul Kimberger, Vorsitzender der Pflichtschullehrergewerkschaft, zeigt sich positiv überrascht über den Umfang der geplanten Schulreformen.

Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen decken sich mit langjährigen Forderungen der Lehrergewerkschaft Österreich. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der stärkeren Einbindung der Eltern in den Bildungsprozess und der Festlegung konkreter Elternpflichten.

Kimberger überrascht über umfangreiche bildungspolitische Vorschläge im Regierungsprogramm

Der Vorsitzende der Pflichtschullehrergewerkschaft, Paul Kimberger, zeigte sich positiv überrascht von den zahlreichen bildungspolitischen Vorschlägen im neuen österreichischen Regierungsprogramm. Das Programm beinhaltet ein umfassendes Pflichtenheft für den designierten Bildungsminister Christoph Wiederkehr von den NEOS.

Pflichtenheft für Bildungsminister deckt Bildung von Elementarpädagogik bis Schultypen ab

Das Pflichtenheft für den künftigen Bildungsminister Christoph Wiederkehr erstreckt sich über alle Bereiche der Bildung, von der Elementarpädagogik bis hin zu den verschiedenen Schultypen. Es enthält konkrete Maßnahmen und Ziele, die in der kommenden Legislaturperiode umgesetzt werden sollen.

Viele langjährige Forderungen der Lehrergewerkschaft enthalten

Kimberger betonte, dass viele der im Regierungsprogramm enthaltenen Vorschläge den langjährigen Forderungen der Lehrergewerkschaft entsprechen. Dazu gehören unter anderem:

  • Ausbau der Ganztagsschulen
  • Verkleinerung der Schulklassen
  • Stärkung der Schulautonomie
  • Verbesserung der Aus- und Weiterbildung von Lehrern

Allerdings merkte Kimberger auch an, dass für viele Maßnahmen noch konkrete Konzepte und Zeitleisten fehlen. Zudem stehen die meisten Vorhaben unter finanziellem Vorbehalt, was ihre Umsetzung erschweren könnte.

Regierungsprogramm Österreich – Lehrergewerkschaft begrüßt mehr Elternpflichten

Das neue Regierungsprogramm Österreichs sieht einige wichtige Veränderungen im Bildungsbereich vor, die von der Lehrergewerkschaft positiv aufgenommen werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von Inklusion und Sonderpädagogik sowie der Stärkung der Elternpflichten.

Um die Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen zu verbessern, plant die Regierung die Einführung eines eigenen Lehramtsstudiums für Sonderpädagogik. Dieses soll Lehrende gezielt darauf vorbereiten, Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen bestmöglich zu unterstützen.

Time-out-Klassen und verstärkte Sprachförderung vorgesehen

Neben der Inklusion setzt das Regierungsprogramm auch auf die Einrichtung von Time-out-Klassen. Diese sollen Schülerinnen und Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten eine vorübergehende Auszeit vom regulären Unterricht ermöglichen und ihnen dabei helfen, sich wieder besser in den Schulalltag zu integrieren. Darüber hinaus ist eine verstärkte Sprachförderung geplant, um Kinder mit Migrationshintergrund beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen.

Mitwirkungspflicht der Eltern als „gewisses Tabuthema“ aufgegriffen

Ein weiterer wichtiger Punkt im Regierungsprogramm ist die Stärkung der Elternpflichten. Die Lehrergewerkschaft begrüßt, dass dieses bisher oft tabuisierte Thema nun aufgegriffen wird. Geplant ist, die Mitwirkungspflicht der Eltern bereits im Bereich der Elementarpädagogik zu fördern. Durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Elternhaus sollen Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung unterstützt werden.

Herausforderungen bei der Umsetzung der Elternpflichten

Die im Regierungsprogramm vorgesehenen Elternpflichten stellen eine Herausforderung dar, die es zu meistern gilt. Um eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten, müssen sowohl Schulen als auch Eltern eng zusammenarbeiten und die Elternkooperation fördern.

Paul Kimberger, Vorsitzender der Lehrergewerkschaft, plädiert für den Einsatz von Anreizsystemen anstelle von Sanktionen, um die Kooperationsbereitschaft der Eltern zu steigern. Durch positive Verstärkung und Belohnungen sollen Eltern motiviert werden, sich aktiv am Bildungsprozess ihrer Kinder zu beteiligen.

Ausbau der Schulsozialarbeit erforderlich

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Umsetzung der Elternpflichten ist der geplante Ausbau der Schulsozialarbeit. Schulsozialarbeiter können als Bindeglied zwischen Schule und Elternhaus fungieren und bei der Bewältigung von Herausforderungen unterstützen. Allerdings ist im aktuellen Bildungsbudget noch nicht ausreichend Geld für diese Maßnahme vorgesehen.

  • Österreich liegt im europäischen Vergleich beim Verhältnis von Lehrkräften zu pädagogischen Support- und Administrativkräften weit zurück
  • Eine ausreichende finanzielle Ausstattung ist unerlässlich, um den Ausbau der Schulsozialarbeit voranzutreiben

Fazit

Paul Kimberger, Vorsitzender der Pflichtschullehrergewerkschaft, begrüßt viele Punkte im neuen Regierungsprogramm, sieht aber auch noch Herausforderungen. Er betont, dass dem Personalmangel an den Schulen, insbesondere bei gut ausgebildetem Fachpersonal, zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Kimberger fordert eine langfristige Strategie, um mit gesellschaftlichen Veränderungen im Schulbereich umzugehen. Themen wie Migration, Personalsituation und Gewalt sollten nicht als vorübergehend oder singulär betrachtet werden, sondern erfordern nachhaltige Lösungen.

Insgesamt enthält das Regierungsprogramm viele positive Ansätze für die Bildungspolitik, die nun in der Umsetzung konkretisiert werden müssen. Dabei gilt es, die notwendigen Ressourcen bereitzustellen und alle Beteiligten, von den Lehrern über die Eltern bis hin zu den Schülern, einzubinden, um eine zukunftsfähige Schule zu gestalten.

Beitrag teilen