Eine alarmierende Nachricht erschüttert Wien. Fast die Hälfte der Erstklässler kann nicht genug Deutsch für den Unterricht. Laut Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) betrifft dies 44,6% der Schüler. Im Vorjahr lag die Quote noch bei 36%.
In öffentlichen Volksschulen haben 8.342 von 18.722 Schülern einen „außerordentlichen Status“. Überraschenderweise wurden 61% dieser Kinder in Österreich geboren. Dies wirft Fragen zur Sprachförderung im Vorschulalter auf.
Die Sprachdefizite variieren stark zwischen den Wiener Bezirken. In Wien-Margareten können 73,8% der Erstklässler nicht ausreichend Deutsch. Sieben Bezirke verzeichnen einen Anteil über 50%.
Wichtigste Erkenntnisse
- 44,6% der Wiener Erstklässler haben unzureichende Deutschkenntnisse
- 61% der betroffenen Kinder wurden in Österreich geboren
- In Wien-Margareten liegt der Anteil bei 73,8%
- Die Zahl der kostenlosen Sommerdeutschkurse wurde auf 4.900 erhöht
- Ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr wird diskutiert
Aktuelle Situation in Wiener Volksschulen
Die Lage an Wiens Volksschulen ist besorgniserregend. Der Anteil der Erstklässler mit mangelnden Deutschkenntnissen beträgt 44,6 Prozent. Dies zeigt, wie wichtig verstärkte Integrationsmaßnahmen und gezielte Sprachförderung sind.
Statistik der betroffenen Schüler
Von 18.722 eingeschulten Kindern haben 8.342 einen außerordentlichen Status. Der Grund dafür sind unzureichende Sprachkenntnisse. Überraschenderweise wurden 61 Prozent dieser Schüler in Österreich geboren.
Im Durchschnitt besuchten die Kinder 2,14 Jahre den Kindergarten. Diese Zahlen zeigen, wie vielschichtig die Bildungsbenachteiligung ist.
Verteilung nach Bezirken
Die Situation unterscheidet sich stark zwischen den Wiener Bezirken. In sieben Bezirken liegt der Anteil betroffener Erstklässler über 50 Prozent. Wien-Margareten hat mit 73,8 Prozent den höchsten Wert.
Diese Ungleichheit erfordert gezielte Maßnahmen zur Förderung der Mehrsprachigkeit.
Analyse der Herkunft und Staatsbürgerschaft
Die Daten offenbaren ein vielfältiges Bild. Von den betroffenen Schülern haben 1.959 die österreichische Staatsbürgerschaft. 265 Kinder wurden in der Ukraine geboren.
Diese Vielfalt zeigt, wie wichtig individuelle Ansätze beim Spracherwerb sind.
Kategorie | Anzahl/Prozent |
---|---|
Erstklässler mit unzureichenden Deutschkenntnissen | 44,6% |
In Österreich geborene Schüler mit Sprachschwierigkeiten | 61% |
Höchster Anteil (Wien-Margareten) | 73,8% |
Durchschnittliche Kindergartenbesuchsdauer | 2,14 Jahre |
Politische Reaktionen und Maßnahmen
Die schlechten Deutschkenntnisse der Wiener Erstklässler haben eine politische Debatte ausgelöst. Parteien schlagen Verbesserungen zur Sprachförderung vor. Sie wollen die Bildungschancen der Kinder erhöhen.
Forderungen der Opposition
Die FPÖ möchte ein Sprachscreening für Vierjährige einführen. Die ÖVP fordert Kindergartenpflicht ab drei Jahren für Kinder mit Sprachproblemen.
Die Grünen wollen feste Sprachförderkräfte in Kindergärten. Sie setzen sich auch für eine bessere Durchmischung der Schüler ein.
Geplante Sprachförderungsmaßnahmen
Bildungsstadtrat Wiederkehr hat die kostenlosen Sommerdeutschkurse auf 4.900 erhöht. 400 Plätze sind für Vorschulkinder reserviert. Diese Maßnahme soll die Sprachkenntnisse vor Schulbeginn verbessern.
Diskussion um zweites Kindergartenjahr
Ein weiterer Vorschlag ist ein zweites Pflicht-Kindergartenjahr. NEOS-Chefin Meinl-Reisinger und AMS-Chef Kopf unterstützen diese Idee. Sie wollen damit die Sprachförderung verstärken.
Die SPÖ betont, dass diese Maßnahmen ausreichend finanziert werden müssen. Nur so können sie erfolgreich umgesetzt werden.